Kinderleichte und kinderschwere Fragen

Von Matthias Dreier

...Bereichert ist und wird unser Leben auch durch die Fragen, die wir stellen. Mit der Fähigkeit zu sprechen, verbindet sich bei einem Kind alsbald das Fragen:“Papa, was ist das?“ „Mama, warum ist das?“

Da waren die kinderleichten Fragen, auf die auch Eure Eltern sofort Antwort geben konnten. Da waren aber auch die kinderschweren Fragen, auf die auch Eure Eltern keine sofortige Antwort fanden. Es sind die Fragen, die uns ein Leben lang begleiten, eben weil sie kinderschwere Fragen sind: Wer bin ich? Warum und wozu gibt es mich? Gibt es Gott und wohnt Gott im Himmel? Warum müssen Menschen sterben? Gibt es etwas nach dem Tod?

Unser Konfikurs war eben auch die Suche nach glaub-würdigen Antworten auf diese
kinderschweren Fragen und zwar im Angesichte der gigantischen Raum-Zeit-Dimensionen in unserem Universum:

  • 13,7 Mrd. Jahre sind seit der Entstehung dieses Universums bis dato vergangen.
  • Unser Sonnensystem ist Teil einer Galaxie, von denen es Millionen, gar Milliarden gibt.
  • Und da ist unser kleiner blauer, zerbrechlicher und bedrohter Planet Erde, 4,5 Mrd. Jahre alt – ein Sandkorn in den Weiten des Raumes
  • und da bin ich mit den Jahren meines Lebens – ein Sandkorn in den Tiefen der Zeit.

Wer es nicht verlernt hat kinderschwere Fragen zu stellen, könnte mit den Worte dieses Liedes (von Adel Tawil) fragen:

„Wenn der Himmel ohne Farben ist-schaust Du nach oben und manchmal fragst Du Dich: Ist da jemand, der mein Herz versteht? Und der mit mir bis ans Ende geht? Ist da jemand? Ist da jemand?“

Wir brauchen Menschen an unserer Seite, die unser Herz verstehen!

Wir brauchen Menschen an unserer Seite, die mit uns ein Stück des Weges gehen!

Wir brauchen Menschen an unserer Seite, die unser Leben bereichern.

Aber! Wir brauchen auch eine Dimension, die unser Herz besser versteht als wir uns selber oder die Menschen neben uns.

Wir brauchen eine Dimension, die nicht nur ein Stück unseres Weges mitgeht, sondern die diesen Weg bis zum Ende geht und die dieses Ende auch österlich voll-endet.

Wir brauchen eine Dimension, die die Weiten des Universums und die die Tiefen des Alls trägt und umfängt – auch unseren kleinen Planeten Erde und auch mein kleines, großes Menschenleben:
Allbarmherziger Gott, lass mich weiter kinderschwere Fragen stellen und schenke mir immer wieder glaub-würdige Antworten. Und wenn und wo die Fragen verstummen und die Antworten fehlen, da verwandle meine Zweifel. Du bist es, der mein Herz versteht und der mit mir bis ans Ende geht und wenn ich Dich am meisten brauche, lass mich glauben – da ist jemand – Du, Gott, in Ewigkeit – Amen

Diese Predigt in gekürzter Version wurde von Pastor Matthias Dreier bei den Konfirmationen am 15. und 22. April 2018 gehalten.