Impuls für den 3. Mai/3. Sonntag der Osterzeit 2020, gewidmet meinen Konfirmanden

Von Matthias Dreier


Liebe Konfirmanden,

heute wäre der Tag Eurer Konfirmation. Aber leider kam auch für Euch und diesen 3. Mai alles anders...

In diesen Tagen musste ich an meinen ersten Konfirmationsgottesdienst in der Johanneskirche denken. Es war der 12. Mai 1996. Meine Konfirmationspredigt begann mit diesen Worten:

"Lest we forget how fragile we are...Damit wir nicht vergessen, wie zerbrechlich wir sind. On and on the rain will fall like tears from a star, on and on the rain will say how fragile we are. Immer wieder

fällt der Regen wie Tränen von einem Stern. Immer wieder will der Regen uns sagen, wie zerbrechlich wir sind."

Die Worte greifen Zeilen eines Liedes auf, das TenSing in diesen Konfirmationsgottesdienst eingebracht hatte: "Fragile" von Sting. Dieses Wort "Fragile" findet sich manchmal auf Paketen - ein Hinweis

darauf, dass sein Inhalt eben "zerbrechlich" ist.

In diesen Tagen und Wochen haben wir es wieder erfahren müssen - eben wie zerbrechlich wir sind: unser Leben, unsere Lebenspläne, unsere Lebenswünsche ... und das macht Angst, verbindet sich

mit den Gefühlen von Ohnmacht und Hilflosigkeit...

All das kann mich aber auch sensibler machen mit Blick auf mich selber und mit Blick auf meine Mitmenschen - zerbrechlich sind wir alle und das könnte eine Brücke werden zwischen uns Menschen.

Eine Brücke, die stärker ist, als alle Unterschiede. (Im Konfirmandenkurs stand dafür das Wort "Respekt".)

Heute sollte jede und jeder von Euch Gottes Segen für den weiteren Lebensweg empfangen: Gottes Segen - eine Brücke Gottes zu mir und meiner Zerbrechlichkeit, die mich mit allen Menschen verbindet.

Wie im Lied von Sting der Regen, so erinnert Gottes Segen uns daran, wer uns in und wer uns mit unserer Zerbrechlichkeit trägt und hält...

Ach ja! - was heute nicht möglich ist, das soll - so mein Wunsch - nun am 20. bzw. 27. Septmeber verwirklicht werden - Eure Konfirmation.