Theologischer Impuls für November

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# Denk mal

Theologischer Impuls für November

Von Pastor Matthias Dreier

Beim Gang durch die Natur sehen wir, wie die Blätter von den Bäumen  fallen und wir sehen auf den Wegen die Blätter, die schon gefallen sind. Und es kann uns bewusst werden, dass wir als Teil dieser Natur auch  selber ihren Gesetzen der Vergänglichkeit unterworfen sind.
In einem Lied aus unserem Gesangbuch heisst es: 

"... mein Los ist Tod, hast du nicht anderen Segen? Bist du der Gott, der Zukunft mir verheisst? Ich möchte glauben, komm du mir entgegen." (aus EG 382,1)

Um Vertrauen zu fassen angesichts der eigenen Vergänglichkeit brauchen wir Bilder der Hoffnung über den Tod hinaus. So werden die Blätter als Symbole des Todes zu Symbolen des Lebens, das den Tod überwindet. Ihre Wahrheit liegt also in der Wirkung die von ihnen ausgeht - Gottvertrauen stärken!

In seinem Gedicht "Herbst" hat Rainer Marie Rilke das Bild von den  fallenden Blättern aufgegriffen und in diese österliche Hoffnung verwandelt:

Die Blätter fallen, fallen wie von weit,

als welkten in den Himmeln ferne Gärten;

sie fallen mit verneinender Gebärde.

Und in den Nächten fällt die schwere Erde

aus allen Sternen in die Einsamkeit.

Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.

Und sieh dir andere an: es ist in allen.

Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen

unendlich sanft in seinen Händen hält.

Beim Gang in die Natur können wir das Bild von den fallenden Blättern in das Bild vom Gehalten-Sein verwandeln. Und das macht diese Zeit des Jahres zu einer Vertrauenszeit über alle Vergänglichkeit hinweg.

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