Glauben heißt nicht wissen

Geplanter Predigttext für die leider abgesagte Chill-Out-Church vom 23. März 2020

Von Christina Weber

Psalm 23 (nach Martin Luther)
1 Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. 2 Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser. 3 Er erquicket meine Seele und führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. 4 Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich. 5 Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde. Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein. 6 Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang, und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

Der Herr ist mein Hirte (nach der neuen Genfer Übersetzung)
1 Ein Psalm Davids. Der Herr ist mein Hirte, darum leide ich keinen Mangel. 2 Er bringt mich auf Weideplätze mit saftigem Gras und führt mich zu Wasserstellen, an denen ich ausruhen kann. 3 Er stärkt und erfrischt meine Seele. Er führt mich auf rechten Wegen und verbürgt sich dafür mit seinem Namen. 4 Selbst wenn ich durch ein finsteres Tal gehen muss, wo Todesschatten mich umgeben, fürchte ich mich vor keinem Unglück, denn du, ´Herr`, bist bei mir! Dein Stock und dein Hirtenstab geben mir Trost. 5 Du ´lädst mich ein und` deckst mir den Tisch selbst vor den Augen meiner Feinde. Du salbst mein Haupt mit Öl, ´um mich zu ehren`,und füllst meinen Becher bis zum Überfließen. 6 Nur Güte und Gnade werden mich umgeben alle Tage meines Lebens, und ich werde wohnen im Haus des Herrn für alle Zeit.




Stellt Euch vor:
Ihr bekommt die Augen verbunden und müsst auf einem Drahtseil laufen. Geht nicht? Doch, nämlich dann, wenn links und rechts von euch Freund*innen stehen, die eure Hände halten. Das gibt euch Sicherheit.

Stellt Euch nun vor, dass sich die helfenden Hände auf dem letzten Stück verabschieden. Stattdessen bekommt ihr aber ein fest verankertes, dickes Tau, an dem Ihr Euch festhalten könnt. Damit könnt ihr sicher bis zum Ende des Seils laufen.

Was wäre, wenn man ohne helfende Hände hätte aufsteigen und auf dem Seil laufen müssen?

Wenn Menschen auf die Welt kommen sind sie „blind“ für vieles, es gibt so viel zu lernen, vieles kann man noch gar nicht wahrnehmen, weil man noch nichts Vergleichbares erlebt hat.
Darum braucht man am Anfang ganz viele Erwachsene oder zumindest Ältere. Irgendwann muss man allein klarkommen, aber nie  so ganz, da sind immer noch Familie, Freunde und sogar Fremde.

Manchmal ist es aber so, dass wir einen Menschen brauchen und es ist gerade keiner da. Oder diejenigen, die da sind, können uns auch nicht helfen. Dann ist es gut, wenn man sich trotzdem an jemandem festhalten kann, an einem starken Glauben zum Beispiel.

So wie das Seil die helfenden Hände ersetzt. Man kann trotzdem herunterfallen, sich verletzen, sich weht tun, aber man hat bessere Chancen, unversehrt ans Ziel zu kommen und man fühlt sich sicherer und weniger hilflos. Am besten ist es, wenn man beides hat: einen Glauben, an dem man sich festhalten kann und Menschen, die außerdem auf einen aufpassen.

An dieser Stelle hätten wir das Glaubensbekenntnis gesprochen? Wisst Ihr noch wie es geht?

Und hier noch ein Segen für Euch zum Mitsingen.