Wie das Innere einer Kirche

Impuls für den 21. Juni/2. Sonntag der Trinitatiszeit

von Matthias Dreier

Als ich am Samstag vor einer Woche um 12.00 Uhr die Kirche abschloss, schien die Sonne durch unsere 8 Glasfenster im Taufbeckenbereich. Ich holte schnell das Handy meiner Frau und fotografierte die bunten Farben, die die Sonne durch die bunten Glasfenster geradezu in den Innenraum der Kirche "zauberte" (hier finden Sie das Video).

Und ich erinnerte mich an die Worte, mit denen unser Geburtstagskind vom gestrigen Tag einmal das Wesen der Religion beschrieben hat: " Religion ist wie das Innere einer Kirche. Gäbe es nicht Fenster wäre der Raum absolut dunkel. Durch die Fenster fällt Licht ein, das uns auch die Bilder der Fenster sehen lässt, hinter denen wir die Sonne glauben dürfen. Wir sehen die Sonne nicht, auch die Bilder zeigen uns die Sonne nicht, noch sind die Bilder selber die Sonne. Aber es "muss" diese Sonne geben, sonst sähen wir die Bilder nicht. Diese wiederum helfen uns, uns die Sonne als Quelle des Lichts vorzustellen."

Diese Worte sind von Eugen Drewermann, der gestern 80 Jahre alt geworden ist. Ich selber erlebte diesen Theologen während meines Theologiestudiums in Paderborn Anfang der 1980er Jahre. Eugen Drewermann war zu dieser Zeit Privatdozent an der Erzbischöflichen Theologischen Fakultät. Im Laufe meiner theologischen und beruflichen Ausbildung wurde mir sein theologischer Ansatz immer wichtiger, weil glaubwürdig mit Blick auf die Erkenntnisse der modernen Naturwissenschaften und mit Blick auf das Leiden der Kreatur in Natur und Geschichte.

So gehen meine Glück- und Segenswünsche heute und einen Tag später von Bielefeld nach Paderborn.